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Service Provider versus Marketing-only MVNO

Diese letztgenannte Sichtweise versteht unter einem MVNO schlicht einen Mobilfunkanbieter, der sich als eigenständige Marke positioniert, ansonsten aber alle Merkmale eines klassischen Service Providers aufweist. Beim Marketing-MVNO handelt es sich in der Wahrnehmung des Kunden um einen eigenständigen Mobilfunknetzbetreiber. Tatsächlich ist jedoch überhaupt kein Unterschied zum Co-Branding vorhanden, dessen sich traditionell die Service-Provider bedienen. Ein gutes Beispiel für den Unterschied zwischen Wahrnehmung und Realität ist der UK Marketing-MVNO Virgin Mobile. Kundenzufriedenheitsumfragen dort ergeben regelmäßig, dass das Netz von Virgin Mobile bessere technische Qualität hat, als das Netz von T-Mobile UK. In Wirklichkeit ist aber das technische Netz von Virgin zu 100% identisch mit dem von T-Mobile UK! In Deutschland zeigt das Beispiel Simyo des Mobilfunk-Betreibers E-Plus, dass vielfach nur Etiketten ausgetauscht wurden, denn Simyo ist eine 90%-Beteiligung von E-Plus, ergänzt durch Anteile für das Management. Zwar wurden die Händlerstrukturen durch Hinzufügen neuer Mitspieler wie z.B. Tchibo oder Aldi verändert und weitere Marktsegmente erschlossen. Für die Mobilfunkbetreiber hat sich damit unter dem Strich aber viel weniger verändert, als sie zugeben wollen: Trotz mehr Wettbewerb im begrenzten Umfang teilen sie sich weiter den Markt untereinander auf. Welches Potential steht nun hinter einem echten virtuellen Mobilfunkunternehmen oder true MVNO mit den ursprünglichen technischen Möglichkeiten?


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Martin Weigele 2006-08-15